Wahl in Frankreich | Portfolio Update ISSD

In der vorletzten Woche war die Quartalssitzung des Investitionsbeirates und anschließend tagte mehrfach der Anlageausschuss der Investment-Selektion Strategie-Depots. Die wesentlichen Erkenntnisse und anstehende Anpassungen in den Portfolios skizzieren wir Ihnen heute.

 

Kurzer Bericht aus dem Investitionsbeirat
Die Finanzmärkte sind insgesamt klasse gelaufen, das gilt für die letzten 8 Jahre und mehr noch für die letzten fünf bis sechs Monate, seit Herr Trump der mächtigste Politiker der Welt geworden ist. Die der Entwicklung zugrunde liegenden Fundamentaldaten rechtfertigen viel von den Kurszuwächsen der meisten globalen Aktienmärkte. Insbesondere die US-Unternehmen haben gewaltige Gewinnsteigerungen erlebt und sind auf einem dauernden Höhenflug. Apple macht bspw. inzwischen über 10.000.000.000 USD Gewinn – IM QUARTAL – und hat über 200 Mrd. USD Cash liquide „auf der hohen Kante“.

Ausnahmsweise sind mehrheitlich sogar die Gewinnschätzungen im bisherigen Jahresverlauf übertroffen worden. Die Erfüllung von forecasts ist traditionell genau entgegengesetzt. Die zwar gestiegenen, jedoch weiterhin im historischen Vergleich sehr niedrigen Zinsen und der breite Zugang zu Eigen- und Fremdkapital für Unternehmen und nicht zuletzt das allgegenwärtige Niedrigzinsärgernis verleihen Wertzuwächsen an den Börsen weiteren Auftrieb. Es mangelt weiterhin schlicht an liquiden Investmentalternativen und es hat sich herumgesprochen, dass Immobilien nicht mehr überall auf der Welt billig einzukaufen sind. Dieses Gesamtumfeld an den globalen Finanzmärkten ließ sowohl die Gewinne der Unternehmen als auch deren Bewertungen an den Börsen – ZU RECHT – in die Höhe schnellen.

Die Zinsen in Europa werden zumindest bis Anfang 2018 sehr niedrig bleiben. Der US-Finanzmarkt hat die recht starken Zinserhöhungen sehr gut verkraftet und ist auf einem auskömmlichen Niveau. Anleger können wieder über Bonds in den USA nachdenken! Da Trump sich klar positioniert hat, dass er niedrige Leitzinsen haben will, besteht auch hier ein überschaubares Marktrisiko.

Die wesentliche Frage ist ja, wie der Beirat über die weitere Entwicklung denkt. Bisher sind wir schon recht lange „moderat positiv“ in unserer Einschätzung. Man könnte insgesamt auch sagen, dass es so lange schon gut läuft, dass eine gewisse Vorsicht inzwischen einfach geboten ist. Nach acht Jahren Hausse muss doch der Crash hinter der nächsten Ecke lauern!?!? Zudem haben wir geopolitisch mehr als nur das allgemeine, unruhige Grundrauschen. Außerdem ist ja jede Party irgendwann vorbei und der Kater folgt dem Rausch unausweichlich.

Der Ökonom Thomas Sedlacek, den wir Ende letzten Jahres auf einer Konferenz persönlich kennenlernten und in zwei Wochen in München wieder treffen, beschreibt es humorvoll so, dass es quasi eine grundsätzlich bestehende Menge an Energie und Spaß gäbe und dass Alkohol trinken oder Drogen nehmen auf einer Party viel von der Energie und dem Spaß einfach vorwegnähme. Am Folgetag der Party, wenn der Kater einsetzt, fehlt jedoch genau diese Energie. Der Spaß ist also nur vorgezogen, insgesamt aber nicht größer. Thomas Sedlacek und andere Menschen übertragen dieses Bild auf die Finanzmärkte. Diese und vergleichbare Thesen sehen die extrem lange und andauernde Party und haben dementsprechend Angst vor dem Folgetag. Zu Recht wird nach 8 Jahren fast durchgehender Dauerparty der Kater befürchtet! Aber eben erst danach ...

Fazit: Der Investitionsbeirat rechnet kurzfristig, in den nächsten 3–9 Monaten, mit einem weiterhin stabilen Umfeld, welches aus teilweise herausragend guten Fundamentaldaten getrieben wird (Einkaufsmanagerindices, Investitionen, Häusermarkt, Beschäftigungszahlen, Inflation, Konsum- und Sparquoten und einiges mehr). Die angekündigten Steuersenkungen in den USA und der weiterhin bestehende Mangel an Anlagealternativen wird unseres Erachtens nach also die Chancen für weitere Kurszuwächse verlängern. Wohl nicht zwangsläufig in der Geschwindigkeit und Intensität wie in den letzten Monaten, jedoch so, dass Investoren die Chancen durchaus ernstnehmen und nutzen sollten.

Schlussfolgerungen des Anlageausschusses der Investment-Selektion Strategie-Depots
Die Einschätzungen werden sich sowohl auf die Poolgewichtungen als auch auf die Zusammensetzung der Zielfondskandidaten auswirken. Die wichtigsten Punkte hinter den anstehenden Anpassungen sind die folgenden:

  1. Der Rendite-Pool in den Strategien ausgewogen, offensiv und offensiv ++ wird aus taktischen Erwägungen erhöht.

  2. Die Zielfondsmandate im Absicherungs-Pool werden dynamischer vergeben.

  3. Die Bund-Future-short-Position wird reduziert.

  4. Die Allocation und Anzahl der Zielfondskandidaten für europäische Aktienfonds wird auf vier erhöht.

  5. Das Plus im Technologiebereich wird mit großem Gewinn realisiert.

  6. Das asiatische Aktienmandat an Stewart wird nach über drei Jahren mit großem Gewinn verkauft.

  7. Wir investieren zukünftig indirekt in den Rohstoffmarkt über interessante Aktienfondsmandate.


Die Poolgewichtungen werden in zehn Tagen wie folgt sein. Zuerst und in der Klammer genannt ist der Rendite-Pool:

ISSD defensiv 25 / 75 (unverändert)
ISSD ausgewogen 50 / 50 (+10 %)
ISSD offensiv 70 / 30 (+10 )
ISSD offensiv ++ 100 (+25 %)

 

Die Wahl in Frankreich
Wir haben uns entschlossen, dass wir die Anpassungen unmittelbar
nach dem Wahlergebnis in Frankreich umsetzen werden. Es gibt unterschiedliche Einschätzungen im Beirat und im Anlageausschuss, wie die Finanzmärkte auf das jeweilige Wahlergebnis reagieren werden. Je nach Wahlausgang kann es auch kleine taktische Feinjustierungen geben. Die wesentlichen Eckpunkte der Anpassungen stehen allerdings fest.

Sollte Frau Le Pen gewinnen und werden entgegen unserer Erwartung die Börsen richtig turbulent reagieren, dann werden wir Dienstagabend um 19 Uhr für Ihre Anleger und Sie eine kurze Telefonkonferenz anbieten. Richtig turbulent bedeutet in diesem Zusammenhang, dass am Montag über 10 % Kursrückgang an den Aktienmärkten, über

5 % in den Währungswechselkursen Euro–USD, über 0,3 % bei den langjährigen Zinsen stattfinden. Die Telko wäre dann so wie damals beim Brexit. Die damalige Ad-hoc-Telko war ein großer Erfolg. Ich hoffe allerdings, dass wir uns Dienstagabend um 19 Uhr nicht hören ;o). Unabhängig vom Wahlausgang ist das Portfolio unseres Erachtens auch jetzt hervorragend aufgestellt, um im aktuellen Marktumfeld auskömmliche Renditen zu erzielen und alle beteiligten Investoren und Berater ruhig schlafen zu lassen. Wir werden auf jeden Fall Sonntag früh nach entspannter Nachtruhe bei einem Café au lait und Croissant entspannt in den Tag gehen.

Au revoir et a bientôt ...

 Stefan Schrader

 

Wichtige Hinweise
Diese Darstellung inklusive aller darin enthaltener Informationen beruht auf sorgfältig ausgewählten, für zuverlässig erachteten Quellen. Für deren Richtigkeit oder Vollständigkeit kann jedoch nicht garantiert werden. Jedwede Haftung aus dieser Darstellung wird deshalb vollständig ausgeschlossen. Diese Darstellung stellt weder ein öffentliches Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, Fondsanteilen oder Finanzinstrumenten dar. Jede Entscheidung bezüglich dem Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, Fondsanteilen oder Finanzinstrumenten sollte immer auf der Grundlage der Verkaufsdokumente und einer eingehender Beratung erfolgen. Werte und Renditen dargestellter Fondsprodukte, Wertpapiere und Finanzdienstleistungen können fallen und steigen und Anleger erhalten unter Umständen nicht den gesamten investierten Betrag zurück. Auch ein Totalverlust der Investition kann nicht ausgeschlossen werden. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Eine zukünftige Wertentwicklung kann weder garantiert oder zugesagt werden. Eine zukünftige Wertentwicklung lässt sich nicht aus der vergangenen Wertentwicklung ableiten. Etwaige steuerliche Hinweise in dieser Darstellung zielen nicht darauf ab, verbindlichen steuerlichen Rat zu erteilen. Diese Hinweise sind weder vollständig noch berücksichtigen sie individuelle Umstände. Sie können die Beratung durch einen Steuerberater nicht ersetzen.

 

Titelbild: Eisenhans / fotolia.com

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